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488 Route 29.DAMASCUS. Citadelle.sie zu prüfen wünschen, auf- und absprengen. Die besten Pferde-
rassen
heissen Kehêli und Seglâwi. Besonders nach Ankunft der
Pilger-Karawane (S. 498) ist der Pferdemarkt lebendig. Der grosse
Baum, welcher am Nordende des Pferdemarktes steht, dient häufig
noch als Galgen. Gleich am Ende der ersten Sackgasse links ist
ein schönes Bad (vergl. S. 479).

Geht man schräg über den Platz an den offenen Läden vorbei,
in welchen Hülsenfrüchte und Getreide, bes. Gerste verkauft wer-
den
, so kommt man in einen kleinen Bazar, der nach S. führt;
hier sind einige Schuhmacher. Hierauf kommt man auf eine breite
offene Strasse.R. geht ein Weg nach dem Serai und der Post (S. 479)
hinunter, l. mündet ein überdeckter Bazar ein. Dieser Bazar ist der
Sattelmarkt und es lohnt der Mühe, einen Augenblick in denselben
einzutreten. Man sieht hier Sättel, die mehr bunt als schön ver-
ziert
, theilweise mit kostbarem Tuch überzogen sind, daneben
Schabraken, Stirnbänder für Pferde, Gurte, Riemen und Zäume,
weiterhin auch die eigentümlichen scharfen Gebisse, welche der
Araber den Reitthieren in das Maul steckt, und die breiten plumpen
Steigbügel, sowie viele Lederarbeiten, Pistolenhalfter mit auf-
genähten
Silberfäden u. s. w.

Zu beiden Seiten der eben genannten breiten Strasse, die sich
etwas aufwärts zieht, treiben Kupferarbeiter mit vielem Geräusch
ihr Geschäft. Hier stehen Tafelaufsätze, bisweilen mit Inschriften
verziert, zum Verkauf aus; sie bilden den Esstisch der Eingeborenen
und werden zu diesem Behufe auf einen kleinen hölzernen Untersatz
gestellt: die Hauptschüssel findet ihren Platz in der Mitte. Diese
Platten haben bis gegen 2m Durchmesser. Einen grossen Aufsatz
dieser Art zu haben, gilt bei Bauern und Beduinen für ehrenvoll,
weil es auf dem Umfang der Gastfreiheit des Besitzers schliessen
lässt. Daneben finden sich Kochgeräthe, so besonders auch kleine
langschnäbelige Kaffekannen aus verzinntem Kupfer oder Messing;
der Kaffe wird darin ans Feuer gesetzt, bis er einigemal aufwallt.

Bald darauf geht r. eine Strasse ab, die in den Trödelmarkt
(Sûk el-Kumêle = Läusemarkt) führt. Alte Kleider werden hier
verhandelt; aber auch Waffen (worunter Luntenflinten) und sonstige
Geräthe. Zu gewissen Zeiten herrscht hier ein grosses Gedränge.
Der Ausrufer läuft, das Wort charâdj und den Preis, der ihm
zuletzt geboten ist, ausrufend, mit dem zu versteigernden Gegen-
stand
durch die Menge von Laden zu Laden. Der oder jener besieht
sich den Gegenstand und bietet höher.

Von hier sieht man auf der andern Seite der Strasse die Cita-
delle
die Verkaufsläden überragen. Die Festung bildet ein grosses
Viereck und wurde im Jahre 580 d. Fl. (1219) von Melik el-Aschraf
gebaut; sie ist 310 Schritt lang und 250 Schritt breit, und ringsum
von einem 6m breiten und etwa 4,5m tiefen Graben umgeben, in
welchem nun Schilf wächst. Die Mauern sind sehr stark und die
Unterbauten derselben sind alt. Das Hauptthor schaut gegen W.,